5G: Fears and facts

Alumni Focus

At the Focus Event from 19th November, Lukas Federer from economisuisse and Ruben Merz from Swisscom talk about 5G. Host was Ralf Sasse, ETH lecturer at the Institute of Information Security. It was an interesting evening with around 60 interested people, who asked many questions at the end of the event.

by Sibylle Schuppli
Focus Event 5G

This page is not translated. Please refer to the German Version below.

Gute Infrastruktur wichtig für wirtschaftliche Entwicklung

Den Anfang machte Lukas Federer von economiesuisse. Nach einer kurzen Vorstellung dieser politischen Organisation machte er einen Sprung in die Vergangenheit: Ende des 18. Jahrhunderts fand die erste industriellen Revolution statt. Aktuell sind wir bei der Vierten, welche vor allem durch die globale Vernetzung und erhöhte Komplexität geprägt ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass jede weitere Revolution Veränderungen mitbrachte. Sie zeichneten sich aber auch durch eine Erhöhung des Wohlstands, der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Senkung von Arbeitszeiten aus.

Lukas Federer führte aus, warum die Infrastruktur wichtig ist für die Entwicklung: So erleichtert eine gute Infrastruktur die Mobilität von Personen, Gütern, Dienstleistungen und Information. Damit erhöht sich die Produktivität einer Volkswirtschaft. Er führte dabei den Terminus Allmendegut ein: Ein Gut, bei deren Nutzung Rivalität zwischen den Nutzerinnen und Nutzern herrscht, aber keine Exklusivität der Nutzung. Da bei solchen Gütern eine Tendenz zur Übernutzung herrscht, liegt die Versorgung oft in der Hand des Staates.

Kommunikationsnetzwerke als Innovationstreiber

In der Schweiz sind die Kommunikationsnetzwerke privatwirtschaftlich erstellt worden. Wir verfügen über eine gute Versorgung zu einem relativ tiefen Preis. Kommunikationsnetzwerke sind Innovationstreiber. So wurden beispielsweise neue Produkte entwickelt, Prozesse umgestellt, oder es ergaben sich neue Organisationsformen. Der zentrale Rohstoff dabei sind Daten, die in verschiedenen Anwendungsfeldern (Vernetzung, Automatisierung, Realisierung, Virtualisierung) eine Rolle spielen.

Lukas Federer sieht 5G insofern als Chance mit grossem wirtschaftlichem Potenzial: In der Vergangenheit gaben 2G, 3G und 4G der Wirtschaft neue Impulse. Es besteht die Möglichkeit, die Produktivität weiter zu steigern und neue Produkte und Dienstleistungen zu lancieren. Die Schweiz hätte dazu eine gute Ausgangslage dank der hohen Kaufkraft und den vielen im Exportgeschäft tätigen KMUs, welche als «Hidden Champions», als verborgene Meister, in Nischen Weltmarktführer sind. Schon die Vergangenheit hat gezeigt, dass es eine Korrelation zwischen Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur und Wertschöpfung gibt. Bei 5G könnte durch eine schnelle Einführung im Jahr 2030 circa 137'000 neue Jobs geschaffen werden.

5G als Technik der Zukunft

5G erhöht die Kapazität praktisch ohne die bekannten Nachteile eines «shared medium». Es gibt in der Nutzung keine Konkurrenz mehr, da die Bandbreite sich enorm erhöht und mit softwarebasierten Netzen gezielt Kapazitäten zugewiesen werden können. Dies wäre vor allem spürbar, wenn viele Menschen zusammenkommen wie zum Beispiel an Konzerten oder im Zug. Auch weist der Standard eine hohe Störfestigkeit und eine tiefe Latenz aus. Das heisst, er ist schnell und hat fast keine Ausfälle. Auch die Anzahl der Verbindungen kann deutlich erhöht werden.

Verbindung von Menschen und Dingen

Ruben Merz von der Swisscom fängt auch zuerst in der Vergangenheit an. 4G verband zum ersten Mal die mobilen Geräte mit dem Internet. 5G wird nun zur globalen Verbindungsplattform: Der Standard verbindet Menschen und Dinge. Allerdings weist er darauf hin, dass eine Balance gefunden werden muss. Denn wenn alles vernetzt wird, wie sieht es mit der Sicherheit aus? Dieser Punkt muss seines Erachtens kritisch diskutiert werden. Er erwähnt ausserdem, dass punkto Vernetzung die Schweiz vorne dabei ist.

Massenmarkt Privatpersonen

Die Technologie 5G ist in der Schweiz seit April 2019 nutzbar. Sofern die Kunden ein 5G-fähiges Endgerät besitzen, können sie von kürzeren Reaktionszeiten, schnelleren Geschwindigkeiten und höherer Kapazität profitieren. Revolutionäre Anwendungen gibt es zur Zeit noch nicht, aber diese werden in den nächsten Monaten erwartet.

Wichtig für Innovationen in der Industrie

Weil mit 5G alles miteinander verbunden werden kann, sieht auch Ruben Merz die Einführung dieses Standards als wichtig an. Der Standard wäre flexibel genug, um verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden.

Als Beispiel führt er den Einsatz bei der Polizei aus: Eine schnelle, störungsfreie Kommunikation und Kameras, sogenannte Body-Cams, können in heiklen Situationen Leben retten. Da die Bandbreite von 5G so viel höher liegt, und es dazu viel zuverlässiger ist, können Anbieter neu Garantien im Einsatz von heiklen Situationen geben.

Das eröffnet den Firmen neue Geschäftsfelder. KMUs können mit 5G einen Support anbieten, der früher nicht möglich war. So können Dinge, welche mit 5G verbunden werden, auch aus der Ferne überwacht werden. Das kann zu neuen Geschäftsmodellen führen.

Strahlenschutz

In Bezug auf den Strahlenschutz führt Ruben Merz aus, dass 5G den gleichen Frequenzbereich wie 5G nutzt, auf dem bis jetzt auch schon Mobilfunk betrieben wurde oder auf dem früher TV-Liveübertragungen stattgefunden haben. Er weist abschliessend darauf hin, dass die Schweiz strengere Emissionsgrenzwerte hat, als dies von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird. Messungen haben ausserdem gezeigt, dass die höchste Strahlung von den Endgeräten ausgeht, welches (fast) alle Schweizerinnen und Schweizer immer mit sich herumtragen.

Anschliessende Diskussion rund um das Thema Gesundheit

Die anschliessende Diskussion drehte sich danach fast ausschliesslich um das Thema Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Diskussion wurde dann abschliessend am Apéro weitergeführt, wo noch alle drei Experten den Teilnehmenden zur Verfügung standen.

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