HST Alumna des Monats Juli: Michaela Bürge

HST Alumni

Seit einem Jahr arbeitet Michaela Bürge als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Swissmedic, dem Schweizerischen Heilmittelinstitut, in der Abteilung Medizinprodukte und überwacht in ihrer täglichen Arbeit die Sicherheit der Medizinprodukte auf dem Markt. Bevor sie zu dieser Stelle kam, hat sie nach ihrem Masterabschluss mit der Vertiefung Neurowissenschaften bereits in zwei andere Bereiche hineingeschaut, um herauszufinden, was zu ihr passt.

von Karin Lussi

Mehr über ihren Werdegang erzählt uns Michaela Bürge im Interview.

Michaela Bürge

Wie würdest Du Swissmedic beschreiben?

Swissmedic ist die Schweizerische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte, die gewährleistet, dass in der Schweiz nur qualitativ hochstehende, sichere und wirksame Heilmittel erhältlich sind.

In welchem Bereich arbeitest Du und was sind Deine Hauptaufgaben?

Ich arbeite in der Abteilung für Medizinprodukte in der Einheit Materiovigilance. Hersteller von Medizinprodukten sind gesetzlich dazu verpflichtet schwerwiegende Vorkommnisse in der Schweiz sowie Sicherheitsmassnahmen an Swissmedic zu melden. Auch Schweizer Spitäler müssen Swissmedic schwerwiegende Vorkommnisse mit Medizinprodukten melden. Meine Aufgabe ist es, diese Meldungen zu analysieren und zu beurteilen, sowie die vom Hersteller ergriffenen Massnahmen zu überwachen und, wenn nötig, einzugreifen.

Was gefällt Dir besonders an Deiner Arbeit und wo liegen die grössten Herausforderungen?

An meiner Arbeit gefällt mir, dass sie sehr vielseitig ist und ein interdisziplinäres Wissen erfordert. Es gibt in der Schweiz rund 500’000 verschiedene Medizinprodukte (z.B. Hüftimplantate, Infusionspumpen, Herzschrittmacher, Magnetresonanztomographen etc.), welche überwacht werden müssen und diese Vielfalt macht meine tägliche Arbeit anspruchsvoll aber auch sehr reizvoll. Auch der Austausch mit den Medizinprodukteherstellern, den Anwendern und anderen Behörden ist ein sehr interessanter Aspekt meiner Tätigkeit. Zudem habe ich das Glück in einem motivierten Team zu arbeiten, in dem man sich gegenseitig unterstützt.

Welchen fachlichen Hintergrund haben Deine Arbeitskollegen/-innen?

Wir sind ein sehr interdisziplinäres Team mit Ausbildungen in Biologie, Biomedizin, Biochemie, Physik, Gesundheitswissenschaften und Technologie etc.

Michaela Bürge

Wie hast du den Übergang in die Berufswelt erlebt?

Diese Veränderung habe ich sehr positiv erlebt. Allerdings habe ich nicht sofort meine Stelle bei Swissmedic angetreten. Nach der Masterarbeit war ich mir nicht sicher, ob ich in der Forschung bleiben oder in die Industrie wechseln möchte. Deshalb habe ich zuerst bei der Firma Roche in Basel ein 6-monatiges Praktikum in der Abteilung Pharmaceutical Development & Supplies absolviert und im Anschluss weitere 6 Monate als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Preclinical Lab for Translational Research an der Universität Zürich gearbeitet. Dies hat mir gezeigt, dass es mich in die Privatwirtschaft zieht.
Die Jobsuche brauchte natürlich ein bisschen Geduld, doch bekam ich einige positive Rückmeldungen und ich spürte, dass mein Studium auf grosses Interesse und Neugierde stiess.

Warum hast Du Dich damals für das HST Studium entschieden und mit welchem Ziel hast Du HST studiert?

Ich hatte schon immer ein grosses Interesse an Medizin und Naturwissenschaften und wusste, dass ich später in diesem Bereich arbeiten möchte. Der Studiengang Gesundheitswissenschaften und Technologie kombiniert die beiden Gebiete sehr gut, weshalb ich mich letztendlich für diesen Studiengang entschieden habe.

Wenn Du an Dein Studium zurückdenkst: Welche Inhalte haben Dir besonders gefallen und wie kannst Du Deinen wissenschaftlichen Hintergrund und Deine Kenntnisse aus dem HST Studium in der täglichen Arbeit einbringen?

Am Studium gefiel mir vor allem, dass ein sehr breites Wissen vermittelt wird und man einen Einblick in verschiedene Bereiche erhält. In meiner aktuellen Tätigkeit ist genau dieses breite Fachwissen in den Bereichen Medizin und Technik sehr wichtig, um die Meldungen, die bei uns eingehen, analysieren und beurteilen zu können. Auch finde ich die Praktika während des Masters sehr sinnvoll, da diese die Studenten bereits etwas auf die Berufswelt vorbereiten und die Möglichkeit bieten in verschiedene Bereiche reinzuschauen.

Was rätst Du jemandem, der nach dem Studium den Einstieg in die Industrie / Privatwirtschaft anstrebt?

Ich bin zwar nicht direkt in der Privatwirtschaft tätig, sondern in einem Bundesbetrieb. Berufseinsteigern rate ich generell, sich vor einer Bewerbung gut mit dem Unternehmen und seinen Tätigkeiten auseinanderzusetzen. Das hilft einem einerseits herauszufinden, ob das Unternehmen zu einem passt, andererseits hilft es während dem Bewerbungsverfahren. Und warum nicht zuerst ein Praktikum ins Auge fassen?

Hast Du bereits Ideen, wie Du Dich zukünftig beruflich weiterentwickeln willst?

Ich beginne im September ein CAS in Clinical Trial Management am Universitätsspital Zürich und könnte mir vorstellen später in diesem Bereich tätig zu sein. Ich bin aber sehr zufrieden mit meiner aktuellen Tätigkeit und plane noch nicht über diese Ausbildung hinaus.

Michaela Bürge

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