Landwirtschaft der Zukunft – digital und nachhaltig?

Agri-Food Alumni

Am AgriTechDay erhielten wir von der Agri-Food Alumni eine exklusive Führung durch die ETH Forschungsstation für Pflanzenwissenschaften und tauchten in die faszinierende Welt der digitalisierten und ressourcenschonenden Landwirtschaft ein.

von Janic Bucheli
Agri-Food Alumni

Forschung für eine ressourcenschonende Landwirtschaft

Die ETH Zürich nimmt global eine Führungsrolle bei der Entwicklung einer effizienteren Landwirtschaft ein. Das World Food System Center der ETH organisierte in Zusammenarbeit mit dem Strickhof und dem Agro-Vet Strickhof einen Informationstag, um der Öffentlichkeit die neusten Forschungsergebnisse auf dem Feld der digitalen Landwirtschaft zu präsentieren.

Zusammen mit dem Berufsverband der AgraringenieurInnen und LebensmittelingenieurInnen SVIAL durften wir von der ETH Agri-Food Alumni eine exklusive Führung durch die moderne Forschungsstation geniessen. Dabei demonstrierten die Gruppen von Prof. Achim Walter und Prof. Bruno Studer die technologischen und digitalen Werkzeuge für eine nachhaltigere Pflanzenproduktion sowie effizientere Pflanzenzüchtung. Besonders die moderne und markante Feld-Phänotypisierungs-Plattform (FIP) brachte alle Teilnehmer ins Staunen. Diese Kamera erreicht – ähnlich einer spidercam bei Sportveranstaltungen – jeden Punkt auf einem Feld und sammelt präzise Daten über das Pflanzenwachstum.

Eine weitere Vorführung stellte die LandarbeiterInnen der Zukunft vor: Drohnen und Feldroboter können bereits heute miteinander kommunizieren und autonom ihren Aufgaben nachgehen. So suchte beispielsweise eine Drohne nach Blumen und teilte deren genauen Standort mit dem Roboter «ANYmal». ANYmal navigierte sich autonom durch das Gelände, fand die Blumen, gab ihnen etwas Wasser und lief durch unebenes Gelände zurück zum Ursprungsort.

Nebst den Demonstrationen wurden auch immer wieder spannende Diskussionen unter den 35 Teilnehmenden und Forschern geführt. Im Fokus standen dabei die Vereinbarkeit neuer Technologien und der Ökologie, der praktische Nutzen im landwirtschaftlichen Alltag, das sich ändernde Berufsbild des Landwirtes sowie die Verantwortung grosser Technikkonzerne bezüglich Datensicherheit und Management.

Berufsschule, Forschungsstation, Start-ups

Nach der exklusiven Führung konnten die Teilnehmenden die restlichen Attraktionen des AgriTechDays besuchen oder die Diskussionen bei einem kleinen Imbiss fortführen. Die Veranstalter hatten grossartige Arbeit geleistet und ein sehr diverses Angebot aufgestellt.

So konnte man die neuen modernen Anlagen des Strickhofes besuchen und sich einen Überblick über Melkroboter und automatische Fütterungssysteme machen. Natürlich waren auch zahlreiche Professorinnen und Professoren mit ihren Forschungsgruppen anwesend und gaben Einblicke in die aktuellen Forschungsgebiete oder freuten sich altbekannte Gesichter zu sehen.

Man konnte auch selber aktiv werden und erste Erfahrungen mit der digitalen Landwirtschaft sammeln. Beispielsweise testeten einige TeilnehmerInnen den Drohnensimulator und versuchten eine Drohne bei verschiedenen Windverhältnissen zu steuern. Mittels Virtual Reality konnte man einen Blick ins digitale Klassenzimmer der Zukunft werfen. Mit aufgesetzter Brille bestieg man einen Heissluftballon, der über verschiedene Felder flog und Informationen über die Kohlenstoffbilanz mitteilte.

Auch VertreterInnen von Start-ups waren eingeladen, um ihre Ideen einer technologisierten und digitalen Landwirtschaft vorzustellen. Sie schufen so eine Brücke von Grundlagenforschung zur Umsetzung in der Praxis.

Ein vorbildlicher Informationsaustausch

Der AgriTechDay bildete eine hervorragende Plattform zum Wissenstransfer zwischen Grundlagenforschung, Ausbildung, Praktikern, Vertretern der Industrie, Alumni und der breiten Öffentlichkeit. Viele Anwendungen der digitalen Landwirtschaft stecken sicherlich noch in den Kinderschuhen und benötigen eine kritische Auseinandersetzung sowie Weiterentwicklung. Aber genau das machte die Thematik für viele Teilnehmenden sehr spannend.

An dieser Stelle möchten wir nochmals ein grosses Lob an die Organisatoren des AgriTechDay aussprechen. Wir waren vom Organisationsaufwand und der Professionalität sehr beeindruckt und genossen die exklusive Führung als Alumni Gruppe zusammen mit dem Berufsverband SVIAL.

Wir freuen uns bereits jetzt auf weitere Events der ETH, welche einen derart vorbildlichen Informationsaustausch zwischen verschiedenen Anspruchsgruppen ermöglichen und eine angenehme Atmosphäre zur Kontaktpflege, Diskussion und Weiterentwicklung schaffen. Auf jeden Fall sind wir gespannt, wie die AgrarwissenschaftlerInnen der ETH zu einer nachhaltigeren und umweltschonenden Landwirtschaft beitragen werden!

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