Reza Naderpour: «Ich finde es nützlich, regelmässig mein Verständnis vom Arbeitsmarkt aufzufrischen und darüber zu reflektieren, wie ich dahinein passe».

Reza Naderpour

ETH Alumnus Reza Naderpour machte seinen Doktor in Umweltsystemwissenschaften am Eidgenössischen Institut für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Er arbeitet nun als PostDoc am WSL. Um sich erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren, bat er die ETH Alumni um Hilfe. In diesem Interview spricht er über seine Erfahrung mit dem ETH Alumni Coaching Prozess.

Du hast entschieden, dass Du Hilfe brauchst, um Dein Bewerbungsdossiert zu verbessern und hast einen Positionierungsprozess mit der ETH Alumni durchlaufen. Warum hast Du das gemacht?

Seit Jahren arbeite ich schon an der Hochschule. Daher ist es lange her, dass ich mich auf eine Stelle beworben habe, ganz zu schweigen ausserhalb der Hochschule. Ausserdem habe ich in vielen Bereichen gearbeitet. Wenn ich durch den Bewerbungsprozess ging, hatte ich Mühe zu erklären, warum ich ein guter Kandidat wäre. Ich brauchte Hilfe, meine Gedanken zu organisieren und meine Erfahrungen und Leistungen zu präsentieren. Das war meine Hauptmotivation.

Ich wollte wissen, was genau ich wollte. Ich dachte, ich wüsste es, aber wie konnte ich das übertragen? Ich wollte wissen, für welche Position ich besonders geeignet war, mein Alleinstellungsmerkmal. Ich wollte auch Tipps, wie ich mich kurz vorstellen und diese Hauptkompetenzen vermitteln kann. Darin war ich nicht gut, also brauchte ich Hilfe: Um es zusammenzufassen: Ich wollte meinen Lebenslauf straffen, meine Stärken definieren und lernen, mich zu präsentieren.

Hat die aktuelle Coronapandemie Deinen Entscheid beziehungsweise Deine Bewerbungen beeinflusst?

Ich wusste vor der Pandemie, dass ich professionelle Hilfe brauche. Wegen der Krise haben Firmen ihren Rekrutierungsprozess umgestellt. Ich wollte von einem Profi hören, wie Kandidatinnen und Kandidaten neu angestellt werden. Ich hörte so viele Meinungen, ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte. Die Pandemie war nicht meine Hauptmotivation, aber sie gab dem Coaching einen zusätzlichen Betrachtungswinkel.

Wie hast Du den Coaching Prozess erlebt?

Am Anfang erhielt ich Material und Fragebogen. Ich wurde ausserdem gebeten, meine Prioritäten aufzuschreiben. Das half mir zu verstehen, wo ich war, und wo ich sein wollte. Für mich drehte sich die Frage um Hochschule oder Privatunternehmen.
Dieser Prozess war sehr nützlich, da er mich dazu führte, meine früheren Bewerbungen anzuschauen. Als ich über meine Situation reflektierte, schrieb ich alle Fragen über meinen Fall auf. Während des ersten Treffens schauten wir alle Fragen an, und ich erhielt Vorschläge und Kommentare.

Der Coach stellte mir auch viele Fragen zu meinen Präferenzen und erklärte mir die daraus folgenden Konsequenzen. Wir hatten eine angeregte Diskussion und gingen auf meine persönliche Situation ein. Wenn ich etwas nicht verstanden habe, habe ich nach Beispielen gefragt. Ich hatte das Gefühl, dass das Coaching an meine Bedürfnisse angepasst war und mir die Informationen gab, die ich brauche. Ich war sehr zufrieden, da es ein freundlicher, aber dennoch professioneller Dialog war. Danach hatte ich Zeit, all diesen Input zu verarbeiten.

Inwiefern hat der Coaching-Prozess Deine Erwartungen erfüllt?

Mein Motivationsschreiben, mein Lebenslauf und mein LinkedIn-Profil sind jetzt zielorientierter und verbessert. Ich habe bereits einen ersten Erfolg erzielt: Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch als Gruppenleiter eingeladen. Das zählt für einen jungen Nachwuchswissenschaftler wie mich schon als Erfolg. Ich fühle mich nun zuversichtlicher, dass ich meine Fähigkeiten gut darstelle. Beim Vorstellungsgespräch habe ich alle Ratschläge des Coaches umgesetzt. Momentan warte ich darauf zu hören, ob ich noch dabei bin.

Es ist eine grosse Herausforderung, zu einem ersten Gespräch eingeladen zu werden, in dem man sich ausführlich vorstellen kann. Ich bin überzeugt, dass der Coach eine grosse Hilfe war; zumal ich nützliche Tipps zum Schweizer Arbeitsmarkt bekommen habe.

Würdest Du das Coaching anderen ETH Alumnae und Alumni empfehlen?

Auf jeden Fall. Ich würde es Leuten empfehlen, die eine Veränderung wollen. Ich habe sogar schon mit vielen meiner Freunde darüber gesprochen. Wenn man auf Jobmessen geht, sind die Informationen sehr gut und nützlich. Aber es ist etwas anderes, wenn man eine persönliche Beratung bekommt, die auf die eigene Situation und die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Für mich war es eine wertvolle Investition.

Gibt es etwas, was an dem Prozess in Zukunft verbessert werden könnte?

Ich befinde mich gerade in einem Bewerbungsprozess. Zu einem späteren Zeitpunkt würde ich vielleicht gerne einige der Themen besprechen, die während des Bewerbungsprozesses auftauchen. Es wäre gut und sinnvoll, mit jemandem zu sprechen, der mich bereits kennt und dem ich vertraue.

Sollte dieser Bedarf entstehen, nimm bitte Kontakt mit uns auf und wir werden sehen, was wir für Dich tun können. Wie möchtest Du jetzt weiter vorgehen?

Der Coaching-Prozess ist jetzt abgeschlossen und hat mir das nötige Selbstvertrauen gegeben. Ich werde nun Ausschau nach potenziellen Unternehmen und Jobangeboten halten und hoffe, dass ich bald Erfolg haben werde. Später in meiner Karriere kann es durchaus sein, dass ich einen ähnlichen Prozess noch einmal durchlaufe. Ich finde es nützlich, regelmässig mein Verständnis des Arbeitsmarktes aufzufrischen und darüber zu reflektieren, wie ich dahinein passe.

 

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