HST Alumna des Monats August: Lara Fux

HST Alumni

Im letzten Sommermonat machen wir einen Abstecher nach Bern zu unserer «Alumna des Monats» Lara Fux. Seit ihrem HST-Abschluss mit der Mastervertiefung «Molecular Health Sciences» arbeitet Lara als Clinical Project Manager bei der Schweizerischen Pädiatrischen Onkologie Gruppe (SPOG). Im Interview erzählt uns Lara, was sich hinter diesem Job verbirgt und warum sie ihn ausgewählt hat.

von Karin Lussi
Lara Fux
Foto von Joana Fux

Lara, wie würdest Du Deinen Arbeitgeber, die Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe (SPOG), beschreiben?

Die SPOG ist eine Non-Profit Organisation, die sich für die Forschung im Bereich der pädiatrischen Onkologie einsetzt. Wir arbeiten eng mit Schweizer Universitäts-, Kinder- und Kantonsspitälern zusammen und sind mit internationalen Studiengruppen vernetzt. Das Ziel der SPOG ist es, Kindern und Jugendlichen mit Krebs und Bluterkrankungen die bestmöglichen Therapien nach neustem Wissensstand zu ermöglichen.

In welchem Bereich arbeitest Du und was sind Deine Hauptaufgaben?

Ich arbeite als Clinical Project Manager in der Abteilung Clinical Operations und bin für die regulatorische Organisation und Koordination, sowie für gewisse Qualitätsmanagement-Aspekte von klinischen Studien verantwortlich. Da im Bereich pädiatrische Onkologie die Patientenzahl gering ist, werden für eine klinische Studie Patienten aus ganz Europa oder auch weltweit rekrutiert. Deshalb erhalten wir die Studienprotokolle meist von einer internationalen Expertengruppe, beispielsweise aus Grossbritannien oder Frankreich. Nachdem ich mich in die Studie eingearbeitet habe, nehme ich Kontakt zu den Ärztinnen und Ärzten unserer Mitgliedskliniken auf, in denen die Studie durchgeführt werden soll. Gemeinsam erarbeiten wir spezifische Studiendokumente, die für die Einreichung bei der Ethikkommission und der Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic nötig sind. Dazu gehören etwa Patienteninformationen (zur Aufklärung der betroffenen Patienten und Eltern) oder Details über die geplanten Chemotherapien und chirurgischen Eingriffe. Nach der Bewilligung können die Kliniken erkrankte Kinder und Jugendliche entsprechend dem Studienprotokoll nach bestmöglichen Standards und neuen Therapieansätzen behandeln. Während der gesamten Studiendauer bin ich zudem im Austausch mit der internationalen Studienzentrale, um neue Erkenntnisse und Protokolländerungen schnellstmöglich auch in der Schweiz umzusetzen.

Was macht Deinen Job einzigartig?

Glücklicherweise sind Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen selten, wodurch die Forschung in diesem Bereich für Pharmakonzerne aber auch nicht lukrativ ist. Durch die Initiierung von klinischen Studien in der Schweiz setzt sich die SPOG dafür ein, dass betroffene Kinder und Jugendliche trotzdem die aktuell bestmögliche Therapie erhalten. Zudem fördert sie die Forschung an neuen Behandlungsmethoden. Dieses Hintergrundwissen ist im Alltag sehr motivierend und hilft beim produktiven Arbeiten.

Lara Fux
Foto von Joana Fux

Welchen fachlichen Hintergrund haben Deine Arbeitskollegen/-innen?

Die meisten in meiner Abteilung sind Biologinnen und Biologen mit abgeschlossenem Doktorat oder Master.

Wie hast du den Übergang in die Berufswelt erlebt?

Den Übergang in den Berufsalltag habe ich als problemlos erlebt. Nach dem Studium habe ich mich darauf gefreut, die Berufswelt kennenzulernen und durch das gute Team bei der SPOG habe ich mich auch schnell eingelebt.

Warum hast Du Dich damals für das HST Studium entschieden?

Ich habe mich schon immer für die Physiologie des Menschen und die Krankheitsforschung interessiert und das HST Studium verbindet diese beiden Gebiete – Biologie und Medizin - sehr gut. Die Tatsache an der ETH Zürich zu studieren war ein zusätzlicher Pluspunkt.

Wenn Du an Dein Studium zurückdenkst: Was hat dir besonders gefallen und wieso?

Persönlich hat mir der praxisbezogene Teil des Masterstudiums am meisten zugesagt. Durch die Arbeit in verschiedenen Kliniken und Laboren kann man herausfinden, in welchem Bereich man später gerne tätig sein möchte. Der Bachelor vermittelt zwar eine gute und notwendige Basis für das weitere Studium und die Berufswelt, ist allerdings dementsprechend theorielastig.

Warum hast Du Dich entschieden, nach dem Studium bei einer Nonprofit-Organisation zu arbeiten?

Während des Studiums habe ich in verschiedenen akademischen Laboren in der Grundlagenforschung gearbeitet. Danach wollte ich etwas anderes sehen und näher am Menschen arbeiten. Die klinische Forschung bei der SPOG entsprach somit genau meinen Wünschen.

Welche Tipps möchtest Du den Studierenden für einen gelungenen Berufseinstieg geben?

Seid selbstbewusst bei der Arbeitssuche. Ein ETH-Studium ist eine gute Vorbereitung auf die Arbeitswelt: Ihr seid gefragt auf dem Arbeitsmarkt. Man erlernt nicht nur fachliche Fähigkeiten, sondern auch „soft skills“ wie analytisches Denken und Arbeitsorganisation.

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