HST Alumnus des Monats Oktober: Patrik Simmler

HST Alumni

Unser Alumnus des Monats Oktober heisst Patrik Simmler und doktoriert am Institut für Molecular Health Sciences in der Krek-Gruppe. Im Interview gibt uns Patrik einen Einblick in seine vielseitigen Tätigkeiten und verrät uns, auf welche Punkte er bei der Wahl seines Doktorats besonderen Wert legte.

von Martina Zemp
Patrik Simmler
Foto von Marc Molnar

In welchem Bereich arbeitest Du heute und was sind Deine Hauptaufgaben?

Als Doktorand in der Molekularbiologie habe ich ein eigenes, mehrjähriges Projekt, an welchem ich selbständig arbeite: Ich erforsche in meiner Dissertation den Einfluss eines mutierten Splicing-Proteins auf die Entstehung von Pankreaskrebs.
Meine Arbeit besteht zu etwa gleichen Teilen aus Arbeit im Labor und am Computer. Zur praktischen Tätigkeit gehört das Aufsetzen und Nachbearbeiten von in-vitro und in-vivo Experimenten. Genauso wichtig ist aber auch die Auswertung und statistische Analyse am Computer. Eine weitere Hauptaufgabe ist die Literaturrecherche in den relevanten Themengebieten.

Wie sieht Deine tägliche Arbeit konkret aus?

Ich starte meinen Tag meistens damit, eine für mich relevante Publikation zu lesen. Täglich pflege ich auch die Zelllinien, mit welchen ich im Labor arbeite; beispielsweise muss die Nährlösung regelmässig ersetzt werden. Zur täglichen Tätigkeit gehören molekularbiologische Arbeiten, beispielsweise RNA-Extraktion und Genotypisieren der Mauslinien. Wenn die praktische Arbeit abgeschlossen ist, werte ich die Resultate mit einem Statistikprogramm aus und stelle sie grafisch dar. Regelmässig treffe ich auch meinen Betreuer, um Fortschritte und Probleme zu diskutieren.

Was gefällt Dir besonders an Deiner Arbeit und wo liegen die grössten Herausforderungen?

Mir gefällt die Mischung aus praktischer Laborarbeit und kopflastigen Tätigkeiten. Die Freiheit zu haben, sein Projekt selbst zu managen, erlebe ich als sehr motivierend, aber zugleich auch als eine Herausforderung.

Wie hast Du den Übergang in die Berufswelt erlebt?

Der Übergang von der Arbeit in der Masterarbeit zum Doktorat war relativ einfach, obwohl ich zu einer anderen Arbeitsgruppe gewechselt habe. Neu hinzu kam das mehrheitlich selbständige Arbeiten und konsequenterweise die weniger enge Betreuung.

Warum hast Du Dich damals für das HST Studium entschieden und was war Dein Ziel?

Ich habe das Basisjahr in Bewegungswissenschaften absolviert, dieses Studium empfand ich aber als zu wenig grundlagenwissenschaftlich. Da mich die Biologie in Bezug auf den Menschen besonders interessiert hat, war der damals neu angebotene Studiengang HST eine gute Alternative.
Mein Ziel war damals eigentlich nicht, eine akademische Laufbahn einzuschlagen, sondern einen Beruf im Gesundheitssektor zu finden.

Patrik Simmler
Foto von Marc Molnar

Welche Inhalte während des Studiums haben Dir am besten gefallen?

Besonders gefallen haben mir die Fächer des Basisjahres, sowie Physiologie, Anatomie und die molekularbiologischen Vorlesungen. Auch, dass man im Master die Möglichkeit hatte, an drei verschiedenen Orten die Semesterprojekte, resp. Masterarbeit zu machen, empfand ich als bereichernd.

Welche Fähigkeiten sollten unbedingt mehr gefördert werden während des Studiums?

Die Fähigkeit, Inhalte aus verschiedenen Fachrichtungen zu verknüpfen, z.B. Physik und Biologie.

Wem würdest Du ein Doktorat empfehlen?

All jenen, welche gerne selbständig arbeiten, denken und planen und welche eine Faszination für die Wissenschaft haben. Etwas konkreter empfehle ich das Doktorat all jenen, die die Arbeit im Labor während des Masterstudiums gefallen hat und sich vorstellen können, auch längerfristig im Bereich Forschung und Entwicklung zu arbeiten.
Das Einzigartige an einem Doktorat ist, dass man über einem mehrjährigen Zeitrahmen an seinem eigenen Projekt arbeitet. Man macht die Arbeit also weniger für den Vorgesetzten, sondern vielmehr für sich selbst.

Gibt es überfachliche Kompetenzen, welche für ein Doktorat entscheidend sind?

Obwohl man als Doktorand sein eigenes Projekt betreut, ist Sozialkompetenz ein wichtiger Faktor, da man oft mit anderen Wissenschaftlern zusammenarbeitet.

Welche Tipps möchtest Du den Studierenden für einen gelungenen Berufseinstieg bzw. den Beginn eines Doktorats geben?

Ich finde es generell wichtig, die Praktika und Masterarbeit des Masterstudiums zu nutzen um herauszufinden, welche Interessen und Stärken man hat. Auf diese sollte man sich später bei der Stellensuche fokussieren, um einen Job zu finden, welcher einem Spass macht und in dem man seine Fähigkeiten entfalten kann.
Bei einem Doktorat ist es zentral, sich sehr gut über die Arbeitsgruppe zu informieren: Hauptsächlich über die Stimmung unter den Mitarbeitenden, aber auch über den Führungsstil und die Bekanntheit des Professors oder wie oft Publikationen veröffentlicht werden.

Wie sehen die Pläne und Möglichkeiten für Deine berufliche Zukunft aus?

Ich würde gerne eine akademische Laufbahn einschlagen. Das bedeutet, dass ich nach dem Doktorat eine Post-Doc Stelle an einer anderen Universität ausserhalb der Schweiz suchen werde. Da es an den Universitäten generell wenig unbefristete Stellen gibt, wäre ein Wechsel in die Industrie aber auch eine Option.

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