Regionalverkehr Bern – Solothurn Baustelle Zollikofen

OG Bern Alumni

Die Ortsgruppe Bern Alumni hatte die Gelegenheit am 24. Oktober 2018 die Baustelle Regionalverkehr Bern – Solothurn in Zollikofen zu besichtigen. Dabei erhielten die Teilnehmenden interessante Eindrücke der Baustelle und viele komplexe Informationen, wie mit dieser Herausforderung umgegangen wird.

von Andreas von Waldkirch
og bern

Der Regionalverkehr Bern – Solothurn (RBS) bedient ein 1m-Schmalspurnetz von rund 54 km und Buslinien von 153 km zwischen Bern und Solothurn und Worb. Nach Solothurn wurde die Bahn 1916 eröffnet. Der jetzige Tiefbahnhof in Bern stammt von 1965 und war damals für 16'000 Fahrgäste pro Tag konzipiert worden. Heute sind 60'000 Fahrgäste pro Tag zu bewältigen. Entsprechend gross ist damit das Gedränge auf den Perrons, die für längere Züge erst noch zu kurz sind. Mit dem Bau eines neuen Tiefbahnhofs in Bern wurde soeben begonnen und dieser soll 2025 in Betrieb genommen werden. Er kommt 17 m unter den Geleisen der SBB zu liegen. Es ist ein Grossprojekt mit Kosten von 614 Mio Fr.

Ein komplexes Nadelöhr

Die Ortsgruppe Bern Alumni besucht aber nicht den Bahnhof Bern, sondern den Ausbau auf eine Doppelspur der RBS zwischen Zollikofen und Moosseedorf. Noch sind 700 m einspurig. Damit wird dann der RBS zwischen Bern und Jegenstorf durchgehend doppelspurig betrieben werden können. Diese Baustelle ist hoch komplex: Heute unterqueren der einspurige RBS und parallel dazu die Kantonsstrasse die SBB-Geleise von Bern nach Biel und ein weiteres Industriegleis. Werktags passieren das Nadelöhr 230 Züge. In Spitzenzeiten sind es alle 3 Minuten ein Zug. Die Kapazitätsgrenzen sind erreicht, mehr bringt man hier nicht durch!

Das Vorgehen

Um die Doppelspur zu realisieren, wird die Bahn aus der Unterführung herausgenommen und nach rechts (siehe Bild) in einen 75 m langen Tagbautunnel verlegt. Damit gibt es Platz für die Kantonsstrasse, der noch ein Veloweg angefügt wird. Die alte Unterführung unter der SBB durch bleibt bestehen.
Nebst der Verlegung von Werkleitungen aller Art sind im Anschluss an den Tagbautunnel über 1 km verankerte Stützmauern zu erstellen. Und das alles unter Verkehr: RBS, SBB nach Biel und Autoverkehr! Auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2019 soll der RBS zweispurig fahren können. Die Kosten belaufen sich auf 50 Mio Fr.

In Orange in den Tunnel

Projektleiter RBS Ingenieur Daniel Gertsch erläutert den Alumni das Projekt. Wie auf Baustellen üblich, fassen die Teilnehmenden den orangen Helm und die oran-ge Schutzweste und tauchen in den Tagbautunnel ein, der im Rohbau schon zu ¾ erstellt ist. Anschliessend ein gemütlicher Umtrunk in einer nahen Beiz.

OG Bern Baustellenbesichtigung

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