Zu Besuch im Hangar der Rega

Erdwissenschaften Alumni

Ob heikle Rettung verunglückter Gebirgsgänger in den Alpen oder die effiziente Überführung in das nächstgelegene Spital – die Rega ist seit mehr als 65 Jahren das Gesicht der Schweizer Flugrettung. Berufsbedingt verbringen gerade Geologen viel Zeit im Freien. Am 31. Juli 2019 war es soweit, die Erdwissenschaften Alumni der ETH Zürich machten sich auf den Weg zum Rega-Center, dem Hauptsitz der gemeinnützigen Stiftung am Flughafen Zürich. 

von Michael Köbberich
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Die Rega hilft Menschen in Not. Alarmiert wird sie hochmodern auch über die von der Rega eigens entwickelte App. Mit einem Notruf werden die Koordinaten des Einsatzortes direkt an die Einsatzzentrale im Rega-Center in Zürich übermittelt. Vor dort aus alarmiert die Einsatzleitung wiederum ein rund um die Uhr bereitstehendes Team in der nächstgelegenen Basis. Dank der zwölf über das ganze Land verteilten Standorte erreichen Rega-Helikopter auch abgelegene Einsatzorte innerhalb weniger Flugminuten. Die Rega ist somit ein wichtiger Teil der medizinischen Grundversorgung der Schweiz.

Hightech-Medizin lernt fliegen

Für Patiententransporte stehen verschiedenste intensivmedizinische Geräte, beispielsweise die Herz-Lungen-Maschinen oder Transportinkubatoren für Früh- oder Neugeborene, zur Verfügung. Ein Rega-eigenes Entwicklungsteam ermöglicht es diese Technik direkt zum Patienten zu bringen, zum Beispiel mit Hilfe einer Challenger CL-650 umgerüstet zu einem Ambulanzjet.
Das Rega-Center ist aber kein Museum. Führungen müssen hier im laufenden Betrieb stattfinden, weil die Luftrettung keine Pausen kennt. Das wurde bereits nach wenigen Minuten im Hangar klar als einer der Ambulanzjets mit zwei Patienten an Bord aus dem Ausland heimkehrte. Professionell und pietätvoll wurde den ankommenden Patienten die nötige Privatsphäre gegeben um ungestört den Transport ins Spital anzutreten zu dürfen. Besuchergruppen werden dennoch nicht ausgeschlossen, auch in der Leitzentrale gibt es schliesslich viel zu entdecken – so zum Beispiel das selbst betriebene Wetternetz. Direkt im Anschluss an die Unterbrechung gab es dann auch wieder die Möglichkeit den erst 2018 neu eingeführten Rettungshelikopter vom Typ H145 im Detail unter die Lupe zu nehmen.

Techniker, die begeistern

Geführt wurden wir an diesem Abend von Philipp Tüchthuisen, einem der Helikoptermechaniker im Rega-Center. Wie wichtig diese Rolle ist lässt sich vielleicht am eindrücklichsten vermitteln, indem man sich in Erinnerung ruft, dass auf eine Flugstunde ungefähr fünf Stunden Wartung des Fluggerätes folgen. Um es mit Philipps eigenen Worten zu sagen: „Stellen Sie sich vor Sie müssten täglich nach einer Stunde Arbeitsweg mit dem Auto nachts fünf Stunden schrauben!“.
Philipp begeisterte seine Zuhörer, indem er die Funktionsweise eines Hubschraubertriebwerkes gleichermassen präzise wie auch leicht verständlich vermitteln konnte. Spätestens aber als wir dann beim Thema „Wie fliegt man eigentlich einen Helikopter?“ angekommen waren, verstand er es auch den letzten Zuhörer gänzlich in seinen Bann zu ziehen. Noch bei dem an die Führung anschliessenden Apéro war Philipps Begeisterung für die Materie ein beliebtes Gesprächsthema.

Mit einem „Gut gemacht, weiter so!“ bedanken wir uns bei Philipp und der Rega für den gelungenen Abend und die täglich geleisteten Dienste. Wir hoffen das wir uns zukünftig nur aufrechtstehend – vielleicht bei der nächsten Führung – und nicht liegend im Fluggerät wiedersehen.
 

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