Vorstellung des diesjährigen Bulletin zur schweizerischen Sicherheitspolitik

Die diesjährige Ausgabe des Bulletin zur schweizerischen Sicherheitspolitik fasst in fünf Kapiteln die Themen zusammen, welche den sicherheits- und aussenpolitischen Diskurs in der Schweiz in den kommenden Jahren stark beeinflussen werden. Die Publikation wurde am 1. Dezember offiziell in Bern vorgestellt.

von Pablo Das
CSS Bulletin

Der Krieg in der Ukraine dominiert derzeit die sicherheitspolitischen Debatten, auch in der Schweiz. Diese wird 2023 und 2024 erstmals als nicht-ständiges Mitglied dem UNO-Sicherheitsrat angehören. Der russische Angriffskrieg hat die wachsende Polarisierung zwischen demokratischen Staaten einerseits und autoritären Regimen – besonders Russland und China – andererseits weiter vorangetrieben. Die Schweiz wird sich somit in einem raueren internationalen Klima zu bewähren haben. Gleichzeitig befindet sich Bern in einem Prozess der Neujustierung seiner Beziehungen zur NATO und zur EU. Diese politischen Herausforderungen sind eingebettet in einen immer schnelleren technologischen Wandel, der auch Auswirkungen auf die Kriegführung hat. Dieser Wandel wirft aber auch diverse Fragen für staatliche Rüstungspolitik einerseits und für die Friedensförderung andererseits auf. Ferner zeigt sich, dass globale Herausforderungen wie der Klimawandel für die Friedensmediation an Bedeutung gewinnen, aber auch mit neuen, komplexen Fragestellungen und Dilemmata verbunden sind.

Das neue Bulletin zur schweizerischen Sicherheitspolitik, jährlich vom Center for Security Studies (CSS) herausgegeben, thematisiert die genannten Herausforderungen und wurde am 1. Dezember 2022 offiziell im Vatter Business Center in Bern vor einem Publikum bestehend aus Vertreter:innen aus Medien, verschiedenen Bundesbehörden, Hochschulen, Firmen und Botschaften präsentiert.

Die Autor:innen greifen in fünf Kapiteln Themen auf, welche die Schweizer Aussen- und Sicherheitspolitik in den nächsten Jahren beschäftigen werden: Ein Interview mit Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnet die Publikation. Darin skizziert er eine zunehmend multipolare Welt, in der Machtpolitik auf Kosten einer regelbasierten Ordnung zunimmt. Im ersten Kapitel des Bulletins setzen Constant Despont, Dominika Kunertova und Niklas Masuhr beim militärischen Einsatz von Drohnen an, der auch im Kontext des Ukrainekriegs grosse mediale Aufmerksamkeit erhält. Im zweiten Kapitel untersuchen Sophie-Charlotte Fischer und Amos Dossi die Implikationen des Ukrainekrieges für schweizerische Kooperationsstrategien im Sicherheits- und Verteidigungsbereich. Das dritte Kapitel, verfasst von Fabien Merz, beleuchtet die vier thematischen Schwerpunkte der Schweizer UNO-Sicherheitsrats-Mitgliedschaft, sowie damit zusammenhängende Möglichkeiten und Ambitionen. In Kapitel vier setzen sich Simon J. A. Mason und Olivia Lazard mit den Querverbindungen zwischen der Friedensmediation und dem Klimaschutz auseinander. Im letzten Kapitel betrachten Alexander Hug und Simon J. A. Mason schliesslich die Rolle von Technologie bei der Beobachtung von Waffenstillständen. Wie jedes Jahr stellt auch diese Ausgabe zudem Projekte des CSS vor.

Sie finden die neuste sowie vorhergehende Ausgaben des Bulletins hier. Weitere CSS-Publikationen finden sie hier.
 

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