Chemical Engineering Medal am D-CHAB

Die Vorlesung zur Chemical Engineering Medal 2020 vom 31. Mai 2023 erlaubte tiefe Einblicke in die Welt der industriellen Katalyse.

von Hans-Jürg Reinhart
Chemical Engineering Medal

Am D-CHAB (Departement für Chemie Angewandte Biowissenschaften) finden jedes Jahr Preisverleihungen und traditionelle Vorlesungen statt, die auch für Alumnae und Alumni, die nicht mehr mitten in der Forschung stehen, hochspannend sind. Diese Events sind immer mit hochinteressanten Referaten verbunden. Zu den wichtigsten Events gehören die Eschenmoser Lectures, die Venanzi Lectures, die Richard Ernst Lecture sowie die Prelog Lecture. Zu den wichtigsten Preisverleihungen gehören neben der Chemical Engineering Medal auch der Ruzicka Prize sowie der IPW Peter Speiser Award. Während der COVID-19 Pandemie konnten diese Veranstaltungen nicht mehr stattfinden. In der mit Unsicherheiten behafteten Folgezeit wurden diese Events, wenn sie überhaupt stattfanden, manchmal so kurzfristig angesagt, dass es wiederum nicht möglich war, daraus einen Alumni-konformen Anlass zu organisieren. In diesem Jahr scheint die Tradition aber langsam wieder aufzuleben.

Die diesjährige Präsentation der Chemical Engineering Medal geht auf die Verleihung aus dem Jahre 2020 zurück. Die Feier musste damals abgesagt werden, und konnte erst in diesem Jahr nachgeholt werden.

Vortrag und Feier zur Chemical Engineering Medal 2020

Das Interesse an der Preisverleihung und der damit verbundenen Vorlesung war sehr hoch. Der Vorlesungssaal im Gebäude HCI auf dem Hönggerberg war sehr gut besetzt. Nach der Übergabe des Preises an den Preisträger und Referenten wurden die Zuhörer mit einem hochinteressanten Vortrag belohnt.

Prof. Dr. Avelino Corma beschäftigt sich mit der Katalyse im Chemical Engineering. Er wies darauf hin, dass Prozessoptimierungen zum Handwerkszeug des Chemieingenieurs gehören, und dies bereits Jahre bevor Schlagwörter wie «Sustainable» oder «Energiewende» aktuell wurden. Katalysatoren sind ein mächtiges Instrument zur Prozessoptimierung. Durch neue oder optimierte Syntheserouten kann der Bedarf an Energie, Rohstoffen, Kühlmitteln und Wasser in der Produktion stark reduziert werden. Gleichzeitig können damit auch die Abfälle aus der Produktion (Lösungsmittel, Prozesswasser, Nebenprodukte, Hilfsmittel etc.) stark reduziert werden, was wiederum einen positiven Effekt auf die Ökobilanz hat. Die Entsorgung und Behandlung von Abfällen ist bei vielen Prozessen äusserst ressourcenintensiv.

Prof. Dr. Avelino Corma hat eindrückliche Beispiele aus der Industrie vorgestellt. Besonders die Abfallmengen, die in vielen Prozessen ein Mehrfaches der Produktmenge ausmachen, können mithilfe der Katalyse teilweise dramatisch reduziert werden. Prof. Dr. Avelino Corma hat die klassische Katalyse weiterentwickelt und hat dabei Muster aus der Biologie wie enzymatische Reaktionen als Vorbild genommen. Der Vortrag steht auf der Website des Departements als Video zur Verfügung.

Apéro

Beim obligaten Apéro nach der Preisverleihung konnte auf die Chemical Engineering Medal angestossen werden. Selbstverständlich bietet dies auch immer eine gute Gelegenheit, den fachlichen Austausch und das Netzwerk an der ETH zu pflegen. Auch der Referent stand für weitergehende Fragen zur Verfügung.

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