Umwelt Alumni trifft Umweltstudis: Besichtigung Waldlabor Hönggerberg

Jedes Jahr organisiert der Verein der Masterreise UmweltingenieurInnen einen Event zusammen mit den Umwelt Alumni, um sich bei gemütlichem Beisammensein auszutauschen. Dieses Jahr besichtigten 10 Umwelt Alumni und 11 UING-​Studierende das Waldlabor am Hönggerberg und genossen danach ein gemütlicher Abend in der Pizzeria.

von Marisa Poggioli

Waldlabor Hönggerberg

Jedes Jahr organisiert der Verein der Masterreise UmweltingenieurInnen ein Event für den Austausch mit den Umwelt Alumni. Dieses Jahr gab es am 21. Juni 2023 eine Führung zum Hydrologie-Projekt im Waldlabor. Einige der Studierenden haben während dem Studium Laborarbeiten im Waldlabor durchgeführt, für viele ist es aber nicht ein Teil ihres Studiums. Umso spannender war es also, einen Einblick in das erst 2020 eröffnete Waldlabor zu bekommen. Auf dem Hönggerberg neben dem Campus werden im Wald Daten für die Lehre und Forschung erhoben. Die Führung bezog sich hauptsächlich auf das ökohydrologische Projekt, welches von Dr. Marius Floriancic geleitet wird, der auch die Führung leitete. Zu Fuss betraten wir die Versuchsflächen im Wald und besuchten mehrere Stationen. Mit Insektenspray ausgerüstet konnten uns auch die Mücken nichts anhaben.

Zuerst wurde der Wasserhaushalt erklärt, welcher für viele von uns vom Studium her bekannt ist. Zusätzlich wurde der Wasserhaushalt inklusive Pflanzen erklärt. Die Baumkronen halten schon 20% des Niederschlages davon ab, den Boden zu erreichen. Weitere 20% fliessen am Baumstamm entlang nach unten. Diese Wassermenge wurde mit Messungen an den Baumrinden festgestellt, wobei sich der Baum gegen diese Einrichtung wehrt (siehe Bild). Eine weitere Messung zeigt den Einfluss der Bodenbedeckung durch Streu. Dieses hält nämlich zusätzliche 40% vom Niederschlagswasser davon ab, den Waldboden zu erreichen. Dabei werden Messungen von Bodenflächen gemacht, einerseits mit und ohne Streu. Der Streu beeinflusst die Bodenfeuchte des Bodens und reduziert gleichzeitig auch die Evaporation. Am Schluss kommt also nur noch 20% des Niederschlages am Waldboden an.

Während der Führung waren auch Hitzesommer ein Thema. Diverse Bäume im Waldlabor haben wegen der Trockenheit auch dieses Jahr gelitten. Dabei wurde uns mitgeteilt, dass die untersuchten Bäume wegen der Trockenheit im Sommer keine Transpiration machen. Durch Messungen, ob die Stomata geöffnet sind, wurde festgestellt, dass die Fichte diese früher schliesst. Dadurch ist sie hitzeresistenter als die Buche.

Zwei Paradoxe

Während der Führung wurden uns zwei verschiedene Paradoxe erklärt. Einerseits zeigen Messungen der Isotope im Wasser einer Fichte und Buche, dass diese Wasser vom Winterniederschlag aufnehmen. Auch im Sommer wird eher Wasser konsumiert, welches im Winter gespeichert wurde. Das zweite Paradox bezieht sich auf starke Niederschlagsereignisse. Dabei wurde festgestellt, dass bei einem Starkniederschlagereignis nicht wie erwartet Oberflächenabfluss zum Vorfluter fliesst, sondern hauptsächlich altes Wasser aus dem Grundwasser verdrängt wird. Das zusätzliche Wasser im Fluss entspricht also nicht der Niederschlagsmenge, sondern nur ca. 20% davon. Der Rest kommt aus dem Grundwasser.  

Abendessen

Nach der Führung haben wir den Abend mit einem gemütlichen Pizzaessen in der Pizzeria Rapido am Meierhofplatz ausklingen lassen. Wegen der unsicheren Wetterlage haben wir uns gegen ein Grillieren auf dem Hönggerberg entschieden, obwohl das Wetter kurzfristig dafür gepasst hätte. Während des Abendessens diskutierten wir über das Gelernte, Berufsaussichten, Gott und die Welt.

Wir bedanken uns vielmals bei Dr. Marius Floriancic für den spannenden Einblick in das Hydrologie-Projekt im Waldlabor und wünschen ihm und seiner Gruppe viel Erfolg für die zukünftige Forschung!
 

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