Anna Saur: «Geniesst das Studium und sammelt bereits während des Studiums viele praktische Erfahrungen!»

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ETH Alumna Anna Saur studierte Management, Technologie und Ökonomie an der ETH und hat diesen März den BME Hochschulpreis für ihre Masterarbeit gewonnen. Seit 2021 leitet sie in der Schweizer Laufschuh- und Bekleidungsfirma On das Sales & Operations Planning Team. In diesem Porträt verrät uns Anna, was sie ihrem Studium zu verdanken hat, wie sie ihre Verantwortungen als Teamleaderin wahrnimmt, und wo sie dazu einen Ausgleich findet.

von Selma Hardegger
Anna Saur

Du hast in diesem Jahr den BME Hochschulpreis, den Preis des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V., für Deine Masterarbeit erhalten. Herzlichen Glückwunsch. Was bedeutet Dir diese Auszeichnung?

Vielen Dank für die Glückwünsche! Ich habe mich natürlich riesig über den BME Hochschulpreis gefreut. Es ist sehr schön zu sehen, dass meine Forschungsergebnisse nicht nur von meinem Lehrstuhl, dem Chair of Production and Operations Management (POM), und dem Supply Chain Team bei externe SeiteOn, sondern auch ausserhalb geschätzt werden!
Am meisten bedeutet mir jedoch, dass das Programm, das ich für meine Masterarbeit geschrieben habe, ein fester Bestandteil des Supply Planning Prozesses bei On ist, und so die Arbeit des Supply Planning Teams erleichtert. Die Tatsache, dass ich mit meiner Arbeit einen wirklichen, praktischen Einfluss haben kann, bedeutet mir mehr als jede Auszeichnung. Durch meine Masterarbeit konnte ich etwas erwirken und dadurch sowohl die Abläufe des Teams verbessern als auch die Produktverfügbarkeit erhöhen.

«Generell ist es eine gute Abwechslung aus Meetings und “Number Crunching”, dem Verarbeiten von grossen Datenmengen!»Anna Saur

Seit ein paar Jahren arbeitest Du bei On Running, und vor kurzem hast Du eine Teamleitung in der Planung von Vertrieb und Produktion übernommen. Wie erlebst Du Deinen Arbeitsalltag?

Ich bin seit ungefähr zweieinhalb Jahren bei On. Angefangen habe ich als Praktikantin im Supply Planning, dann habe ich meine Masterarbeit geschrieben und nebenher noch 20 Prozent als Supply Planner gearbeitet. Im Dezember 2019 habe ich dann meine Festanstellung als Supply Planner Footwear angefangen.

Seit diesem März leite ich nun das Sales & Operations Planning Team. Mein Arbeitsalltag ist definitiv sehr abwechslungsreich:
Mein Team ist dafür zuständig, die gesamte Supply Chain Planung zu koordinieren, sowohl innerhalb des Supply Chain Teams als auch mit anderen Teams von On und mit unseren externen IT-Providern. Daher habe ich sehr viele Meetings, zum Beispiel mit den Demand und Supply Planning Teams, mit den Production Planning und Sourcing Teams in Vietnam oder mit Sales, Marketing und Development. Gleichzeitig muss ich für diese Meetings allerlei Analysen vorbereiten. Ich arbeite also auch viel an Excel-Analysen oder Dashboards mit unserem Business Intelligence-Tool. Generell ist es eine gute Abwechslung aus Meetings und “Number Crunching”, dem Verarbeiten von grossen Datenmengen!

Wie sehen aktuelle Herausforderungen für Dich aus?

Dadurch, dass ich erst seit einem guten Monat in meiner neuen Position bin, lerne ich ständig neue Dinge und muss viele neue Verantwortungen übernehmen. Das ist definitiv herausfordernd, und das nicht nur in Hinblick auf Arbeitsinhalte, sondern auch mehr als “Managerin”: Ich leite zum ersten Mal ein Team von zwei Leuten, gleichzeitig stellen wir noch zwei weitere Personen für mein Team ein – für mich sicherlich eine grosse Herausforderung für dieses Jahr!

Wo findest Du einen Ausgleich zu Deinem Arbeitsalltag?

Im Sport! Ich mache fast in jeder Mittagspause Sport - entweder gehe ich Joggen, mache Fitnesstraining oder Yoga, und ausserdem spiele ich Rugby. Besonders mein Rugbytraining und das Rugby-Fitnesstraining sind mir sehr wichtig und immer in meinem Kalender fixer Bestandteil. Und natürlich sind Brunch oder Dinner mit Freundinnen am Wochenende immer ein super Ausgleich.

«Ich fand die vielen praxisnahen Kurse, zum Beispiel das Entrepreneurial Leadership Seminar, und die Vorlesungen bei Gastdozenten aus der Industrie sehr interessant.»Anna Saur

Du hast Deinen Master in Management, Technologie und Ökonomie (MTEC) an der ETH absolviert. Was hat Dich zu diesem Studium bewogen?

Nach meinem Bachelor in Technologiemanagement an der Universität Stuttgart wollte ich an einer anderen Universität meinen Master machen. Der MTEC-Master hat mir sofort gefallen, da ich die Mischung zwischen technischen und betriebswirtschaftlichen Fächern, die ich bereits im Bachelor hatte, auch im Master weiter vertiefen wollte.
Darüber hinaus haben mich die Kurse angesprochen: Ich fand die vielen praxisnahen Kurse, zum Beispiel das Entrepreneurial Leadership Seminar, und die Vorlesungen bei Gastdozenten aus der Industrie sehr interessant. Begeistert war ich auch von den vielen Gruppenarbeiten, denn in sehr vielen Fächern müssen Studierende an Case Studies oder Semesterprojekten arbeiten.
Das hat mich sicherlich auch dazu bewogen, mich für den MTEC-Master zu bewerben! Schliesslich ermöglichte mir dieses Masterstudium aufgrund des Pflichtpraktikums auch das wertvolle Sammeln von Praxiserfahrung während des Studiums.

Inwiefern hat Dir Dein Masterstudium für Deine berufliche Laufbahn geholfen?

Mein Masterstudium hat meine berufliche Laufbahn sehr stark beeinflusst. Mein Kollege Leander, auch MTEC-Absolvent, hatte die Praktikumsstelle bei On in der MTEC Facebook-Gruppe gepostet, worauf ich mich dann beworben habe. Also wäre ich ohne MTEC wahrscheinlich nie bei On gelandet!
Und natürlich hilft mir mein Masterstudiengang mit meinen jetzigen Aufgaben. Neben den analytischen Fähigkeiten, die ich durch die technischen Fächer erworben habe, habe ich auch viele Soft Skills gelernt: Durch die vielen Gruppenarbeiten mit Studierenden aus verschiedenen kulturellen und akademischen Hintergründen habe ich gelernt, wie konstruktiv zusammengearbeitet werden kann. Dies ist bei meiner jetzigen Stelle, bei der ich mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeite, definitiv hilfreich. Ich habe im Master und für meine Masterarbeit Programmieren gelernt, was unglaublich nützlich ist! Wie bereits erwähnt verwenden wir das Programm, das ich für meine Masterarbeit geschrieben habe. Seither habe ich verschiedene Erweiterungen für dieses Programm geschrieben.

Welchen Rat möchtest Du Studierenden mit auf den Weg geben?

Lernt Programmieren - auch wenn Ihr nicht als Software Engineer oder Data Analyst arbeitet, ist das eine unfassbar wichtige Fertigkeit. Geniesst das Studium, sammelt bereits während des Studiums viele praktische Erfahrungen und macht Euch nicht zu viele Gedanken!
 

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